Bekannterweise ist das Herzstück des Energie-Rings ist ein Verbund von Wärmepumpen, die aus Sonne, Abwärme und Seewasser Wärme und Kälte generieren. Sie erfahren hier wie diese Technologie funktioniert und wie dabei die Energie aus der Umgebung genutzt wird.
Wärmepumpen – Innovation die sich bereit bewährt hat
Die Wärmepumpen-Technologie zählt zu den effizientesten Technologien in der Energiegewinnung. Die Wärmepumpen produzieren über Kompression und Dekompression einer Flüssigkeit gleichzeitig Wärme und Kälte. Der Energie-Ring ermöglicht im Gegensatz zu anderen Systemen die Nutzung beider Temperaturen. Dies bedeutet eine effiziente Energienutzung, mit der bedeutend weniger Ressourcen verbraucht werden. Die erzeugte Energie wird über einen Wärme- und Kältekreislauf dorthin gebracht, wo sie gebraucht wird: zu Wohnhäusern, Bürogebäuden, Produktionsbetrieben oder Kühlanlagen.
Die Wärmepumpen werden in kleinen Energiezentralen untergebracht – ungefähr so gross wie ein bis zwei Schulzimmer. Die Energiezentralen können in bestehende Gebäude integriert oder in kleinen unterirdischen Bauten untergebracht werden.
Pumpstation
Umweltfreundlicher Strom für den Betrieb der Wärmepumpen
Der Strombedarf für die Wärmepumpen wird durch eigenen Solarstrom und Naturstrom gedeckt. Je nach Nachfrage von Energie können weitere Stromquellen wie Wasserkraft, Windenergie oder Kleinkraftwerke angeschlossen werden.
Sonne, Wasser und Abwärme – das Potenzial der genutzten Energiequellen
Abwärme – bisher ungenutztes «Abfallprodukt»
Abwärme von Produktionsbetrieben oder Kühlanlagen ist Energie, die bereits vorhanden ist, bisher aber ungenutzt verpufft. Unternehmen und Betriebe können ihr «Abfallprodukt» Abwärme in den Wärmekreislauf des Energie-Rings leiten.
Wo Energie verbraucht wird, fällt meistens Abwärme an, vor allem in Industrie und Gewerbe. Abwärme entsteht insbesondere bei Produktionsprozessen, aber auch in Büros oder Serverräumen. Soll die Produktion optimal funktionieren, müssen Industrie- und Gewerbebetriebe die Prozesswärme abführen oder aktiv kühlen. Diese Aufgabe übernimmt der Energie-Ring: Er führt die Abwärme ab. So können Betriebe auf grosse, lärmige Kühl- und Rückkühlanlagen verzichten sowie ihre Energieeffizienz markant steigern.
Der Energie-Ring verknüpft auf intelligente Art verschiedene Verfahren, um vorhandene Energie optimal zu nutzen und Heizenergie mittels Wärmepumpen zu gewinnen. In der Abwärme steckt viel Potenzial: 60-70% lassen sich wiederverwerten. Damit lässt sich genauso viel Energie in Form von Holz, Öl oder Gas einsparen. Dank der Nutzung von Abwärme stellt der Energie-Ring Heizwärme bereit – ohne zusätzliche Verbrennung. Sprich: ohne Schadstoffe und CO2-frei.
So verwertet der Energie-Ring die Abwärme
Die Abwärme wird über einen Wärmetauscher in den Energie-Ring eingespeist. Je höher das Temperaturniveau, umso effizienter ist die Abwärmenutzung. Abwärme mit tieferer Temperatur wird auf die richtige Temperatur gebracht. Die Wärmepumpe wandelt Abwärme in Heizwärme um. So geht die Abwärme nicht verloren, sondern wird zum Heizen und Aufbereiten von Warmwasser genutzt. Über unterirdische Leitungen wird die Heizenergie von der Energiezentrale zu den Verbrauchern gebracht, dorthin wo sie benötigt wird.
CO2-freie Energie aus der natürlichen Umgebung
Energie steckt überall. Energie aus Luft, Boden oder auch Wasser ist als Energiequelle zur Wärmegewinnung in der Schweiz stärker gefragt denn je. Diese so genannte Umgebungswärme ist als erneuerbarer, lokaler Energieträger im Kommen. Als unerschöpfliche Energiequelle ist sie zudem weitgehend unabhängig von den Energiepreisen.
Seewasser
Seen sind riesige natürliche Energiereservoirs: Im Sommer speichern sie Sonnenwärme, die er im Winter wieder abgibt. Mit Hilfe der Wärmepumpen kann diese Energie genutzt werden.
Der Energie-Ring bezieht Wasser aus dem Seebecken – im Winter steht dieses mit 5 bis 6 Grad Celsius zur Verfügung. Dieses wird in einer Tiefe von 10–15 Metern gefasst und über Leitungen in die Energiezentrale geführt. Diese wird unterirdisch, nicht sichtbar angelegt. In der Energiezentrale kühlt ein Wärmetauscher das Wasser um maximal 3 Grad ab. Anschliessend fliesst das Wasser zurück in den See. Über einen Zwischenkreislauf wird die gewonnene Energie auf die Wärmepumpen geführt.
Umweltverträglichkeit
Die Nutzung des Seewassers ist unbedenklich. Der Energie-Ring verwendet nur einen Bruchteil der Energie, die das Seebecken aufnimmt und wieder abgibt. Die Wassertemperatur im gesamten Seebecken wird um weniger als 0,1 Grad Celsius gesenkt. Dies ist unbedenklich für Tiere, Pflanzen und Menschen.
Sonnenenergie
Die Sonnenwärme wird in den Wärmekreislauf des Energie-Rings geleitet und direkt zum Heizen oder als Energiequelle für den Betrieb der Wärmepumpen verwendet. Es können jederzeit zusätzliche Solaranlagen an den Energie-Ring angeschlossen werden.
Autorin
Fabienne Geiger
Content Managerin