Eine gute Luftqualität in Innenräumen wird gross geschrieben – mehr denn je. Gerne wird deshalb in eine Lüftungsanlage investiert. Jedoch kann es trotzdem an sauberer Luft mangeln, nämlich dann, wenn die Lüftungshygiene vernachlässigt wird.
Tiefere Kosten und höhere Energieeffizienz dank einer Lüftungsreinigung
Eine Reinigung der Lüftungsanlage hat neben des gesundheitlichen auch einen wirtschaftlichen Nutzen. Denn sie verlängert die Lebensdauer der Lüftungsanlage und minimiert die Betriebskosten, da durch Schmutz verursachte Defekte und Ausfälle der Anlage eliminiert werden. In sauberen Zu- und Abluftkanälen herrscht zudem ein geringerer Widerstand im Luftstrom, als wenn sie verschmutzt sind. Dies führt dazu, dass saubere Anlagen weniger Strom verbrauchen, was wiederum zu einer Energieeffizienz-Steigerung der Lüftung führt.
Eine verschmutzte Lüftungsanlage birgt Risiken
In einer Lüftungsanlage sammelt sich schnell einmal Staub an, dadurch erhöht sich die Gefahr für Mottbrände, welche sich im ganzen Gebäude ausbreiten können. Der Staub in den Lüftungsanlagen birgt zudem Risiken für die Gesundheit der Personen, z.B. Atemwegsbeschwerden und allergische Reaktionen, die sich in den Räumlichkeiten aufhalten. Dasselbe gilt für Bakterien und Pilze, für die eine verschmutzte Lüftungsanlage ein guter Nährboden ist.
Bevor eine Lüftungsanlage aber gereinigt wird, müssen zuerst der Zustand der Anlage bestimmt und entsprechende Massnahmen geplant werden. Dazu ist eine regelmässige Hygieneinspektion notwendig. Zu deren Ablauf haben wir unserem Lüftungsexperten drei Fragen gestellt:
Wie läuft eine Hygieneinspektion ab?
Den Ablauf einer Hygieneinspektion gibt der Schweizerische Verein von Wärme- und Klimaingenieuren vor: Der Stand der Technik für Raumlufttechnische Anlagen und Geräte (RLT) wird vom Schweizerischen Verein von Wärme- und Klimaingenieuren (SWKI) in der Richtlinie VA104-01 definiert. Diese verlangt, dass RLT-Anlagen periodisch einer Hygieneinspektion durch Sachkundige unterzogen werden müssen.
Die Inspektion ist auf die Untersuchung und Beurteilung der RLT-Anlagen in Bezug auf die Anforderungen an Planung, Fertigung und Ausführung mit deren Auswirkung auf die Hygiene ausgerichtet.
- Das Ziel der Hygieneinspektion ist es, grundsätzliche Mängel zu erkennen und deren Behebung zu veranlassen
- Dem Betreiber die Gewissheit über den Hygienezustand der Anlagen aufzuzeigen, um so seiner Verantwortung nachzukommen
Eckpunkte der Inspektionen
Eine Hygieneinspektion an RLT-Anlagen umfasst dabei folgende Leistungen:
- Die erweiterte Sichtprüfung
Hier prüft man auf Hygienemängel wie Verschmutzung, Rostbildung, Kalkablagerungen, Beschädigungen und Faserausträge. - Die mikrobiologische Untersuchung
Darunter verstehen wir die Bestimmung der Gesamtkeimzahl im Umlaufwasser von Luftbefeuchtern. Es findet eine Probenentnahme zur Bestimmung der Legionellen- und Pseudomonas-Konzentration im Umlaufwasser von Luftbefeuchtern und Rückkühlwerken statt sowie eine Kontrolle des Hygienezustands mittels Oberflächenproben (Abklatsch und Tupfer). - Dokumentation
Pro Anlage gibt es eine Berichtserstattung mit Inspektionsergebnissen, Terminen und Massnahmen.
Falls sie zur Ermittlung von optisch festgestellten Hygienemängel oder zur Prävention notwendig sind, werden zusätzliche mikrobiologische Untersuchungen und Messungen an repräsentativen Stellen getätigt, z B. mittels Untersuchung durch Luftkeimmessungen und klimaphysikalische Parametermessungen zum Nachweis der koloniebildenden Einheiten.
Wie oft werden Hygieneinspektionen und Lüftungsreinigungen durchgeführt? Gibt es dazu Vorgaben oder Empfehlungen?
Ja es gibt eine Richtlinie nach SWKI VA104-01 zur Häufigkeit der Durchführung von Hygieneinspektionen:
RLT Anlagen mit Befeuchtung sollen alle 2 Jahre und RLT Anlagen ohne Befeuchtung alle 3 Jahre einer Hygieneinspektion unterzogen werden.
Für die Luftreinigung gilt Folgendes:
Zuluftsysteme:
- Alle luftführenden Komponenten müsse nach der Fertigung gereinigt werden.
- Der Transport und die Lagerung der Komponenten muss witterungsgeschützt, trocken und sauber erfolgen.
- Luftführende Decken, Doppel- und Hohlraumböden müssen vor der Inbetriebnahme gereinigt werden.
Abluftsysteme: Bei Abluftsystemen (ausser Gastroküchen) variiert das Intervall zwischen 4 – 8 Jahren je nach Belastung der Anlage. Bei Abluftsystemen von Gastroküchen variiert das Intervall zwischen 1 – 3 Jahren.
Welche Schwierigkeiten begegnen einem Experten bei der Lüftungsreinigung?
Die Krux liegt in der Planung, denn eine gesunde Raum- und Atemluft wird weitgehend durch die hygienegerechte Planung von RLT-Anlagen bestimmt. Um beurteilen zu können, ob eine Planung die Hygieneanforderungen der SWKI VA 104-01 erfüllt, ist für hygienerelevante Tätigkeiten eine Qualifizierung, gemäss SWKI VA 104-01 Blatt 1 Anhang A, erforderlich. Die Voraussetzungen für eine wartungsfreundliche RLT-Anlage sind die Zugänglichkeit sowie die Einsehbarkeit oder Begehbarkeit.
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Autorin
Fabienne Geiger
Content Managerin