Ein Chefmonteur ist nicht nur mitten im Geschehen auf der Baustelle, sondern hat auch wichtige leitende Funktionen in seinem Team. Wie der Arbeitsalltag eines Chefmonteurs Heizung aussieht, erzählt Ihnen Ueli Röschli, Chefmonteur Heizung am Standort Winterthur.
1. Wie sieht ein Arbeitstag eines Chefmonteurs aus?
Als erstes begrüsse ich die verschiedenen Montageteams auf meiner Baustelle und schaue ob alle anwesend sind, ob es Unklarheiten zur Arbeit gibt und dass sie alles Material haben. Danach arbeite ich in einem Team mit. Man wird immer wieder unterbrochen: es kommen Lieferungen die man checkt und verteilt oder im Baustellenmagazin lagert.
Als Bindeglied werden mit der Bauleitung und den Planern Termine und Probleme besprochen und Lösungen gesucht. Vor dem Mittag will ich wissen, ob meine Leute noch Material brauchen, damit ich es nach dem Mittag bestellen kann und die Lieferung am nächsten Tag funktioniert.
Ich werde von meinen Teams bei Problemen oder Unklarheiten in den Plänen und Schemas sowie bei der Koordination von Problemen mit anderen Gewerken aufgesucht und versuche diese zu lösen oder mit den verantwortlichen Personen zu klären. Vor Feierabend schau ich ein letztes Mal bei meinen Mitarbeitenden vorbei, bespreche den Ablauf des nächsten Tages mit ihnen und verabschiede sie in den Feierabend.
2. Was gefällt dir am besten an deinem Beruf?
Dass er sehr abwechslungsreich ist: man kann sich körperlich austoben, hat aber auch wieder organisatorische Arbeiten. Ich finde es schön, dass ich am Abend sehe, was wir im Team geleistet haben. Generell macht das Arbeiten im Team Spass. Spannend ist auch der Einblick in die anderen Arbeiten auf der Baustelle und deren Ablauf, es ist keine Baustelle wie die andere, es sind immer wieder andere Firmen auf den verschiedenen Baustellen und man lernt so interessante Personen kennen. Das macht es sehr abwechslungsreich.
3. Was siehst du als grösste Herausforderung?
Die Entwicklung der Technik, die hohen Anforderungen der Kunden und das Vernetzen der Anlage. Ich denke der Kunde will am Schluss eine App haben und mit dieser einen App das gesamte Haus und die Gebäudetechnik steuern können. Es werden viele technische Neuheiten kommen, damit das umgesetzt werden kann und dementsprechend wird man sich weiterbilden müssen.
Das immer noch knappere Setzen der Termine der Kunden wird uns personell und logistisch auch sehr herausfordern.
4. Was macht ein guter Chefmonteur aus?
Teamfähig, zuverlässig, vorausschauend und authentisch sollte er sein sowie gute Fachkenntnis haben. Er muss ein Vorbild für seine Mitarbeitenden sein und das was er vermitteln will auch selber vorleben. Probleme frühzeitig erkennen und Lösungen finden. Er sollte eine gute Kommunikation mit Mitarbeitenden, Vorgesetzten, externen Firmen und der Bauleitung haben. Er muss wissen was er baut und wie es funktioniert und diese Funktionen auch erklären können. Eine positive Einstellung hilf auch immer.
5. Was empfiehlst du einer Person, die Chefmonteur/in Heizung werden möchte?
Immer mit der Zeit gehen sowie offen und bereit sein was Neues zu lernen und zuerst ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln. Ich denke jeder kann es machen, wenn das Interesse da ist. Ich finde die Schule super, es gibt einen tieferen Einblick in das Thema und man lernt auch vieles.
6. Welchen Schwierigkeiten bist du während der Coronakrise begegnet?
Der Kontakt war am Anfang schwierig, bis man sich daran gewöhnt hat. Die Logistik: Masken und Desinfektionsmittel für das Team zu organisieren. Die ganze Situation war schwierig: es kamen Fragen wie «ich habe ein bisschen Halsweh oder Husten, muss ich zu Hause bleiben?», in einem anderen Jahr wäre man einfach arbeiten gegangen. Dies jeweils zu entscheiden war sehr schwierig.
Wir waren auf einer grösseren Baustelle mit vielen Monteuren. Deshalb mussten wir für die Pausen Schichtpläne erstellen. Zum Glück hatten wir eine Baracke, im Winter war es doch ziemlich kalt und es gab sonst keine warmen Orte, da auch die Restaurants geschlossen waren.
Ich hoffe das es bald vorbei geht und wir uns wieder wie zuvor verhalten können. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern gute Gesundheit, es gibt nichts Wichtigeres.